120 Illus RZ allgemeinmed Proktologie

Hämorrhoidalleiden

Im Bereich des Darmausganges befindet sich bei jedem Menschen das Hämorrhoidalpolster, welches den Darm nach außen hin abdichtet. Erweitert sich dieses Polster, zum Beispiel durch Pressen oder in der Schwangerschaft, bilden sich vergrößerte Hämorrhoiden. Diese können sich durch Blutungen, Juckreiz, Nässen oder eine sicht- und tastbare Vorwölbung bemerkbar machen.

Sind die Hämorrhoiden größer, muss meist im Rahmen eines kurzen Krankenhausaufenthaltes in örtlicher Betäubung oder Allgemeinnarkose operiert werden. Bestehen einzelne vergrößerte Hämorrhoiden, wird eine konventionelle Operation (zum Beispiel OP nach Milligan-Morgan) durchgeführt, bei der die vergrößerten Hämorrhoiden entfernt .

Analfisteln

Ursächlich für eine Analfistel ist eine Entzündung am Übergang der Dickdarmschleimhaut zum Analkanal z. B. durch eine Verletzung durch zu harten Stuhlgang oder andere mechanische Beanspruchungen des Anus. Folge ist häufig ein Abszess der Analregion, aus dem sich eine sog. Analfistel bilden kann. Bei der immer operativen Therapie des Abszesses kann ein solcher Fistelkanal meist problemlos mit entfernt werden. Komplizierter ist die Behandlung von Fisteln, die vom After ausgehend durch oder oberhalb des Schließmuskel in den Darm münden. Hier ist eine erweiterte Diagnostik und individuelle Therapiefestlegung erforderlich.

Analfissur und Marisken

Die Analfissur ist ein Riss in der Schleimhaut des Afters, der sich entzünden kann. Folge ist eine Verhärtung des Schließmuskels mit stark brennenden, krampfartigen Schmerzen, Blutungen und Juckreiz. Von selbst heilen diese Fissuren nur sehr schlecht ab. Häufig sind diese Fissuren mit sogenannten Marisken, Hautfalten der äußeren Analhaut kombiniert. Eine Operation ist bei der akuten Analfissur meist nicht angezeigt. Zunächst wird versucht, medikamentös oder mit vorsichtigen Dehnungen und begleitender Therapie mit betäubenden Salben eine Senkung des Schließmuskeldruckes zu erzielen. Auch das Einspritzen von Botulinustoxin kann ein Therapieansatz sein. Bei der chronischen Fissur oder Misslingen der vorher genannten Verfahren wird die Fissur mitsamt begleitender Marisken operativ ausgeschnitten.

Analthrombosen

sind schmerzhafte, meist bläuliche Knoten am After, die durch eine Thrombose (Blutgerinnsel) der äußeren Blutgefäße auftreten. Sie müssen von den Hämorrhoiden abgegrenzt werden. Wird lange genug abgewartet, heilen die Knoten meist von selbst wieder ab und die Symptome verschwinden. Sind die Beschwerden zu stark oder besteht der Wunsch nach schneller Heilung, kann das Gerinnsel in einem kurzen ambulanten Eingriff in örtlicher Betäubung entfernt werden.

Periproktitischer Abszeß

Hierbei handelt es sich um eine abgekapselte eiterproduzierende Entzündung am Anus. Bei fortschreitender Entzündung bildet sich ein Abszeß, der sich häufig durch Druck, Schwellungen in und außerhalb des Anus, starke Schmerzen, Rötung und Verhärtung bemerkbar macht. Der Abszeß sollte in einer Operation frühzeitig eröffnet werden, Die Wunde muss offen verbleiben und aus der Tiefe heraus unter täglichem Ausduschen, Sitzbädern und Wundspülungen zu verheilen.

Steißbeinfistel (Sinus pilondialis)

Der Sinus pilonidalis ist ein durch in die Haut eingewachsene Haare verursachter Abszeß in der Steißbeinregion. Es sollte eine zeitnahe Operation erfolgen. Die Operation besteht meist in einer großzügigen Entfernung des Entzündungsherdes und anschließendem Offenlassen der Wunde.

UNSERE SPEZIALISTEN FÜR PROKTOLOGIE:

  • Oliver Stern